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Satire von Lutz Menard |
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Der Urlaubsmaler
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Dem Urlaubsfreund fehlt heut´ das Geld
für Reisen in die weite Welt.
Balkonien reicht, so sagt er sich -
soll´s mehr sein, male Strich für Strich
ich meinen Traum auf Häuserwände!
Dafür nimmt er gleich beide Hände
und müht sich ab, dass jedermann,
was dort dann prangt, erkennen kann.
Die Nachbarschaft kommt flugs herbei
und prüft, ob dies ein Kunstwerk sei,
schaut erst von fern, dann näher dran
und rätselt - - ist das nicht Cézanne?
Vielleicht auch Marc, Matisse, van Gogh?
Der Maler fragt: „Habt ihr denn noch
beisammen eure sieben Sinne?
Ihr nehmt wohl an, dass ich schon spinne!“
Doch einig sind die Nachbarsleute,
die Mühe lohnt, die er nicht scheute!
Er schuf aus abgeklärter Ferne
ein Bildwerk quer durch die Moderne,
das alles das vereint enthält,
was dort an Stil jeweils gefällt!
Da eilt vom Kunstverein heran
schon der Mäzen, so schnell er kann!
Reporter nähern sich in Zahlen,
wie sonst bei Kriegen nur und Wahlen.
Rundum in Haus und Garten laufen
Kunstkritiker in großen Haufen,
und selbst der Ast vom Birnbaum bricht
schon von der Gaffer Schwergewicht.
Der Maler denkt: Verrückte Welt -
doch hab´ ich jetzt mein Urlaubsgeld!
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