Startseite

Gedichte

Kurzgeschichten

Autoren
►  Bär, Christine
►  Bansen, Bruno
►  Büchler, Helmut
►  Hadulla, Werner
►  Hasse, Wilhelm
►  Hohmann, Ulli
►  Karst, Claus
►  Kieber, Jutta
►  Kriegler, Harald
►   Menard, Lutz
►  Mößner, Bernhard
►  Müller, Hendrik
►  Paffrath, Günther
►  Possehl, René M.
►  Spröhr, Inge

Karikaturen

FORUM

Kontakt

Impressum

Autorentreffen

KlapphornClique

 

Gedichte von Bruno Bansen

Lyrik
Seite Gedichte Meyer Tierisches Märchenhaftes Zeitliches    

 

 

Aufwachen

Bist du eben grad erwacht,
um dich rum noch dunkle Nacht,
auch die Uhr, des Blickes Ziel
sagt dir ebenfalls nicht viel.
Fürchtest du, dass du erblindest
weil du Finsternis empfindest?
Dann genügt ein Rat, ein schneller:
Augen auf - dann wird es heller!

 

Das Konzert

Den Nachbarn frag ich int'ressiert,
wer war das noch, der's komponiert?
War's Mozart oder Mayerbeer,
an Strauss erinnert's gleichfalls sehr.."
"Mein Herr, das ist von Bach!"
"Ach?"


Der Prior


Der Prior, wo er geht und steht
hat immer die Priorität.
Wär er jedoch verehelicht,
dann könnte man ganz sicher nicht
mit Sicherheit dies wagen,
zu sagen.

 

 

 

 

Fahrrad-Diebstahl


„Ich fahr‘ vor Wut aus meiner Haut!“
erklärt der kleine Schlingel,
man hat sein Fahrrad grad geklaut
und zwar mitsamt der Klingel.
Die schönste Klingel, schrill und laut
drum meint der Jüngling barsch
„Wenn ich den treff, der mich beklaut
dem tret ich in den Arsch!“
 

 


Schönheits-Chirurgie


Schwärmt der Mann von ominösen
Riesenbusen und pompösen
oder findet er es geil
eher mit dem Gegenteil
Dann ihr Mädels, rät ein Kenner:
Tauscht die Männer.

 

 

 

 

 

 

 

 

Empfangsverhütung


Du sitzt am Baggersee mit ihr
auf einer grünen Wiese,
romantisch, denkst du, isses hier,
dergleichen denkt Louise.

Doch die Idylle jählings stirbt,
aus dem Transistor kräht
und quietscht, was dann die Lust verdirbt
auf das, worum es geht.

Du wirfst ins Wasser das Gerät
vom Grund her zischts und brodelt,
der Hecht enflieht, wo er sonst steht
Maria Hellwig jodelt.


Die Brille


Ne Brillenschlange die verlor
die Brille, die noch kurz zuvor
am Ohr befestigt und fixiert,
auf dass sie diese nicht verliert.

ne blinde Schleiche schlich und ging
nun dort vorbei an diesem Ding.
Ich ruf ihr zu, dass dort im Laub …
sie hört es nicht sie scheint auch taub.

Nun wäre intressant zu wissen,
ob wir nicht anders denken müssen:
Wenn hier so blind die schleiche geht,
vielleicht sucht die ein Hörgerät ?!

Circe


Im Park, wenn's sonnig sowie mild
da liegt man gerne, wo ein Schild
verbietet, was man mit Bedacht
im Park verbot'nerweise macht.
Man legt sich nieder, vorher ab
zum Teil total, zum andern knapp
rückt sich geschickt in Positur
damit man sieht - doch dies nicht nur
und man erkennt, in dem man's merkt
das offensichtlich sich verstärkt
der Drang der Damen zu gescheiten
nein, Männern nicht, zu Oberweiten
denn letztlich sieht man hier im Gras,
mehr Silicon gibt's hier, als das.


Der Gartenzwerg


Er ist geklont, manipuliert,
damit er nicht die Form verliert
ist außen hart er, innen nicht,
da ist er hohl, denn das Gewicht
ist solchermaßen reduziert
und es gibt nichts, was er verliert,
denn inn’re Werte fehlen ganz,
ihm unbekannt ist Redundanz.
Er redet nicht, was nicht verkehrt,
so gibt es nichts von dem was stört,
er hört nur zu und merkt nicht auf,
er nimmt, was kommt und das in Kauf,
versteht nur Bahnhof, doch vielmehr
enthält er sich dem Nahverkehr,
beziehungsweise, er dies muß,
denn er kriegt Knopf und Reißverschluß
dieweils nur farblich appliziert,
nicht auf – er hat’s mal ausprobiert.

 

 

 

 

 

 

 

Frühlingserwachen

 

Frühling angefangen hat,

sagt uns das Kalenderblatt,

was wir grade heute früh

abgerissen, obwohl die

Augen noch nicht funktionieren

und wir eher hin tendieren

in die Räume, wo die Betten

uns vor dem Erfrieren retten.

 

And'rer Ansicht ist der Hund,

der muss raus zum Pinkeln und

gut, dass lässt sich nicht mehr ändern,

kann man gleich nach blauen Bändern

ausschau'n, die da laut Poeten

durch die Lüfte flattern täten

dank der Frühlingsluft, der milden.

Ich tret' raus, mach' einen wilden

Satz zurück, greif' mir den Schal

und dann könn'n mich alle mal,

denn ich nehm'  auch noch die Mütze,

dass sie mich vor Kälte schütze.

 

Und statt kleiner stell' ich eher

im Haus die Heizung wieder höher.

 

 


Der Ring

 

Der Ring, ein Kreis, das scheint bekannt,
ist ziemlich rund an seinem Rand.
Nur in der Mitte fehlt’s ihm schlicht
an der Substanz, die gibt’s da nicht,
woraus er aber, wie man sieht,
noch Vorteil offenbar bezieht.

Nun wurde hier und da gefunden,
man braucht auch andre, neben runden.
Ein Boxer wird im Ring entdecken,
zwar keine Rundung, aber Ecken,
was ungewöhnlich ist, das Ding
obwohl es eckig, heißt es „Ring.“

Der Ring jedoch des Nibelungen
der ging verlor’n und wird besungen,
was Dir, als Freund der Opernwelt,
besonders anfangs sehr gefällt.
Danach zieht hin sich, stundenlang,
den Ring betreffend, der Gesang.

Den Ring an sich, den allgemeinen,
den unterschätzt man, will mir scheinen.
Denn macht man ihn ein wenig schmaler
bleibt’s doch ein Ring, nur ein ovaler
Der Ehering verwehrt hingegen
das fremde Geh’n, auf fremden Wegen.

Der Ring, der eckig, wo am Rand
sich nicht die kleinste Rundung fand,
der Boxring nämlich, der bewies,
ganz offensicht- und schließlich dies,
es gibt sie, doch bei diesem nur,
des runden Kreises Quadratur.

 

Amor von der Pommesbude

 

Den letzten Pfeil hat er verschossen
und steht nun da, wie ein begossen-
ner Pudel und hat knapp verlor'n
läßt deshalb hängen Kopf und Ohr'n.

Wie's kam? Er flog durch Winterhude,
landet bei ‘ner Pommesbude,
hinterm Grill ein junger Spund,
flirtet mit ‘ner Kundin und
lädt sie ein zur Currywurst
und ‘ner Cola gegen Durst.
So, denkt Amor, ich greif‘ ein,
zieht ‘nen Pfeil, nimmt dann sein'
Bogen, zielt und trifft genau,
die C u r r y w u r s t der jungen Frau.

Von da an sah man ständig sie
an jener Bude wo sie die
Objekte ihrer Leidenschaft
brutzeln sah im eig'nen Saft.
Alle Leute nahmen an,
sie liebe wohl den jungen Mann,
jedoch das war mitnichten er
und nur Gott Amor weiß noch wer,
das ganze schlicht vermasselt‘ weil
er traf nicht gut mit seinem Pfeil.

 

 

 

 

 

 

 

 

 


weiter Seite  -2-