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Gedichte von Lutz Menard

 

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Lyrik - Seite 2

 

Das Schönheitsideal

 

Strebt sie nach Schönheitsidealen
scheut manche Frau sich nicht vor Qualen.
Sie müht sich ab, ist sie nicht arm,
zumindest auf der Schönheitsfarm.

Doch Eselsmilch und Gurkenschicht
verschönern selten ein Gesicht.
Auch die kosmetische Retorte
erzeugt zumeist nur schöne Worte.

Der Arzt jedoch greift fix zum Messer
und sagt, damit kann ich es besser!
Sieh´ da, der Busen füllt sich schon,
die Form vollendet Silikon!

Auch Wangen werden wieder runder
und stramm der Hintern, welches Wunder!
Orangenhaut wird abgepellt
und selbst der Schmerbauch schrumpft für Geld.

Das Fett saugt die Kanüle ab
und spart den Schweiß beim Jogging-Trab!
Krummnasen sägt der Doktor grade –
sie prägten das Profil, wie schade!

Skalpelle raffen Segelohren
und Warzen werden abgeschoren.
Den Faltenhals macht schwanengleich
der Schnibbelkünstler – und wird reich.

So treibt denn wundersame Blüten
der Schöngeist unter Doktorhüten.
„Miss World“ hat zwanzigmal! gelitten,
bis sie den Venus-Preis erstritten!

Da steht sie nun, die Barbie-Puppe,
und ist doch vielen Männern schnuppe.
Es reizt sie nicht, sie zu verführen:
ein Kunstwerk soll man nicht berühren!

Nasenring und Schmetterling

 

(„piercing“ und „tattooing“)

Begegnete mir jüngst ein Madel –
durchlöchert von der Piercing-Nadel!
Vielleicht ist es mal hübsch gewesen,
jetzt gleicht es einem Fabelwesen.

Ein Dutzend Ringe durch zwei Ohren,
der nächste durch die Nasenporen,
die Wangen sind metall-bestückt,
die Lippen mit dem Stift gespickt.

Sogar die Zunge ist gesplissen –
der Modeschmuck würzt jeden Bissen!
Blech sprießt selbst aus den Augenbrauen,
aufs Hirn will ich erst gar nicht schauen!

Statt Grübchen schmückt das Kinn ein Knopf
und eine Perle hängt am Kropf.
Ich frag' mich, gibt dem Sex noch Raum
am Ende solch ein Schellenbaum?

Bemerkt sie denn nicht, dass beim Flirt
der Kunstbesatz doch mächtig stört?
Erst recht bei näherem Berühren
will niemand nur Fremdkörper spüren!

Wohin man den Kontakt auch lenkt,
der Zugang bleibt durchweg beengt.
Entblößt man vollends die Figur
und sucht verzweifelt nach Natur:

da ist auch dieser Weg verbaut,
denn das „Tattoo“ verdeckt die Haut!
 

 

 

 


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