Tierisches

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Das Interview

Neulich baute eine Flunder
sich ein Nest in dem Holunder.
Nein – sie wollte da mitnichten
dieses Jahr den Nachwuchs züchten
Ja, sie übte auch das Fliegen,
nein, dann würd sie unter liegen
dem Holunder und dann schnappte
sie nach Luft, weil das nicht klappte.
Doch, meint sie, sie übe täglich,
irgendwann gelingt’s womöglich
und dann käm sie nochmal zu
mir, zu einem Interview.

 

Bruno Bansen

Der Froschkönig

Der Frosch, der stöhnt, denn seit ’ner Zeit
da küsst ihn praktisch jede Maid
was seine Frau erheblich stört
dieweil der Ihre ihr gehört

Ein Schild steht nun am Biotop
der Frosch, der wäre hier gottlob
verzaubert nicht und nicht dergleichen
man bräucht’ ihn, lediglich beim Laichen.

 

Bruno Bansen


Das Krokodil

Spitze Zähne sieht man viel
vorne dran am Krokodil,
wohingegen diese ganz
selten sind an seinem Schwanz.
Kreuzt nun also deine Wege
so'n Reptil, dann überlege:
Wenn du Zähne vorn erkennst,
ist es besser, wenn du rennst.

 

Bruno Bansen

Der Nasenbär

Nasenbären überwiegend
lieben ihre Bärin liegend.
Auch im Sitzen oder Stehn,
würde das vermutlich gehn.
In den Lüften, nachts bei Licht,
geht es offensichtlich nicht,
denn man sah, und zwar bisher,
fliegend keinen Nasenbär.

 

Bruno Bansen


Der Ochse ist widererwarten verliebt

Der Ochs steht vor'm Berge, daneben ne Kuh
verliebt wirft er eben ein Auge ihr zu,
er warf es zu weit, zu kurz dann das zweite,
er sah's nicht mehr deutlich,
sie suchte das Weite.

 

Bruno Bansen

Der Ochse spart Zeit, er fliegt.

Der Ochse vor'm Berge erklomm mit viel Mühe
denselben und tat es in ziemlicher Frühe.
Dann wieder nach unten und dieses per fliegen
das ging auch viel schneller -
er blieb dann noch liegen.

 

Bruno Bansen


Die Hyäne

...streift die Hyäne durch das Gras,
nur dass ich's mal erwähne,
dann ist es ziemlich sicher, dass,
gestreift ist, die Hyäne.

Hingegen, wenn sie nicht gestreift,
man sieht, sie ist getüpfelt,
dann ist es besser, man begreift,
dass sie nicht streift - sie hüpfelt!

Die Kuh auf dem Eis

Sobald es Winter ist und kalt
und friert, selbst Stein und Bein,
dann fällt der Kuh, auch wenn sie alt
ist, folgendes gleich ein:

"Wo ist der Schlitt- sowie der Schuh
mit dem ich Schlittschuh fahre?"
an so was, ehrlich, denkt die Kuh
im Winter alle Jahre.

Dann tobt sie wie 'ne wilde Sau
und dreht auch Pirouetten
sie bricht in's Eis, sie wird ganz blau
der Landwirt kommt, sie retten.

Er fragt sie dann, warum auf's Eis
sie jeden Winter geht?
"Jo mei" sagt sie "woas froagst für'n Scheiss,
im Juni wär's zu spät!"

 

Bruno Bansen

Das Murmeltier

Dieses Tier heißt Murmeltier,
weil, man hört's nur murmeln hier,
was bei Ihnen jedoch üblich.

Auch wenn's possierlich ist und niedlich,
für uns, da ist es endlich
fast völlig unverständlich,
neun Sprachen spricht's und Dialekt,
man sieht, das Tier ist aufgeweckt.

Nur, wie gesagt, versteh'n wir's nicht
weil es das Ganze murmelnd spricht,
und auch die Logopäden,
die bringen's nicht zum Reden.

Wahrscheinlich ist die Sache die,
dass dieses kleine Murmelvieh
sich sorgt, wenn's hieße "Rede-Tier",
die Post und der Gerichtsvollzieh'r
es nicht mehr wiederfänden
und das könnt' übel enden.

 

Bruno Bansen


Der Hamster

Der Hamster hat sein Lager neben
der Höhle, wo die Nager leben.

Er will sich für den Körnerhaufen
im Dorf zwei schöne Hörner kaufen
und sagt auch, dass er‘n Schreiber will
zu schreiben, welche Weiber schrill

Zum Beispiel diese fiesen Roten,
die kennt er, mit den Riesen-Foten

auch schreibt er, wo die Wicken ranken,
weil im Gebüsch die Ricken wanken

dieweil zur Zeit die Böcke rammeln,
sieht einer nur die Röcke bammeln.

schreibt schließlich, wie die Hasen rennen
und jagen über‘n Rasen Hennen

und sie dann in der Sasse lausen
dieselben, sagend „lasse sausen…“!

Genüsslich darauf Suppen trinken,
in Schlaf, schreibt er, die Truppen sinken

und schlafen oder‘n Busen drücken,
mit Glück auch noch nach Drusen bücken.

Den Hamster sieht nach Hause laufen
dann heim man, zu sein‘m Lausehaufen.

 

Bruno Bansen


 

 

 

 

 

 

 



 

 

 


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