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Menschliches
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Aufwachen
Bist du eben grad erwacht,
um dich rum noch dunkle Nacht,
auch die Uhr, des Blickes Ziel
sagt dir ebenfalls nicht viel.
Fürchtest du, dass du erblindest
weil du Finsternis empfindest?
Dann genügt ein Rat, ein schneller:
Augen auf - dann wird es heller!
Bruno
Bansen |
Fahrrad-Diebstahl
„Ich fahr‘ vor Wut aus meiner Haut!“
erklärt der kleine Schlingel,
man hat sein Fahrrad grad geklaut
und zwar mitsamt der Klingel.
Die schönste Klingel, schrill und laut
drum meint der Jüngling barsch
„Wenn ich den treff, der mich beklaut
dem tret ich in den Arsch!“
Bruno
Bansen |
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Schönheits-Chirurgie
Schwärmt der Mann von ominösen
Riesenbusen und pompösen
oder findet er es geil
eher mit dem Gegenteil
Dann ihr Mädels, rät ein Kenner:
Tauscht die Männer.
Bruno
Bansen |
Der
Prior
Der Prior, wo er geht und steht
hat immer die Priorität.
Wär er jedoch verehelicht,
dann könnte man ganz sicher nicht
mit Sicherheit dies wagen,
zu sagen.
Bruno
Bansen |
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Circe
Im Park, wenn's sonnig sowie mild
da liegt man gerne, wo ein Schild
verbietet, was man mit Bedacht
im Park verbot'nerweise macht.
Man legt sich nieder, vorher ab
zum Teil total, zum andern knapp
rückt sich geschickt in Positur
damit man sieht - doch dies nicht nur
und man erkennt, in dem man's merkt
das offensichtlich sich verstärkt
der Drang der Damen zu gescheiten
nein, Männern nicht, zu Oberweiten
denn letztlich sieht man hier im Gras,
mehr Silicon gibt's hier, als das.
Bruno
Bansen |
Der Gartenzwerg
Er ist geklont, manipuliert,
damit er nicht die Form verliert
ist außen hart er, innen nicht,
da ist er hohl, denn das Gewicht
ist solchermaßen reduziert
und es gibt nichts, was er verliert,
denn inn’re Werte fehlen ganz,
ihm unbekannt ist Redundanz.
Er redet nicht, was nicht verkehrt,
so gibt es nichts von dem was stört,
er hört nur zu und merkt nicht auf,
er nimmt, was kommt und das in Kauf,
versteht nur Bahnhof, doch vielmehr
enthält er sich dem Nahverkehr,
beziehungsweise, er dies muß,
denn er kriegt Knopf und Reißverschluß
dieweils nur farblich appliziert,
nicht auf – er hat’s mal ausprobiert.
Bruno
Bansen |
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Meyer hat Wasser im Knie
Ärger
machte Meyers Knie,
Meyer bis vor kurzem nie,
doch nun kann getrost man sagen,
liegt ihm dieses schwer im Magen,
denn es schmerzt und ist verdickt,
Meyer nach dem Doktor schickt!
Diese Schwellung, die er sähe,
meint der Doktor, aus der Nähe
würde er mal darauf tippen,
Schnaps und Bier würd' Meyer kippen,
und Likör in diesem Falle?
Nein, sagt Meyer, der ist alle!.
Meyers Knie, der Doc sagt's offen,
wär wie'n Keller abgesoffen,
denn voll Wasser wär das Teil!
Meyer wundert's nämlich weil
und er fragt sich um so mehr:
Wo wohl käm das Wasser her?
Lediglich beim Zähneputzen
würde Wasser er benutzen!
Sollte das im Knie versickern?
Seiner Frau muß er's verklickern,
denn just diese glaubte doch
Meyer saufe - wie ein Loch!
Bruno Bansen |
Meyer bei der Bahn
Meyers Job ließ Meyer reifen,
diesen Job hat er seit Jahr'n
fahr'n die Züge, muß er pfeifen
er pfeift auch, wenn keine fahr'n.
Meyer bei der Bahn
denn er pfeift bei Fußballspielen,
und sein Pfeifen ist bekannt,
Meyer ist bei ziemlich vielen
Fußballspielen mitgerannt.
Dies nun nicht mehr, ja, die Jahre,
Meyer ging, seit er gebor'n
wie manch Zahn und auch die Haare
so die Pfeife jüngst verlor'n.
Meyer wollte grade pfeifen
weil es Zeit zum Abfahr'n war,
keiner konnte es begreifen,
dass das wohl ein Irrtum war.
Nur ein mattes "Pfffftttt" entfleuchte
wie beim Reifen, wenn er platt
Meyers Mund, und Meyer deuchte,
dass sich was verflüchtigt hat.
Denn statt schrill zu trillern flogen,
da nicht fest genug fixiert,
Pfeife und Gebiss im Bogen
mittels Luft, die komprimiert.
Nun muss auf den Felgen kauen
Meyer, denn was flog ist platt,
weil der ICE aus Plauen
grade freie Durchfahrt hat!
Bruno
Bansen
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