Ein friedlicher Esel aus Goslar,
der fand auf Frau Eslin ein Roßhaar.
Hat gar nichts gesagt
und nicht mal geklagt,
als schließlich ein Muli sein Sproß war.
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Zwei Hunde im Koblenzer Raum,
die sah'n, aber grüßten sich kaum.
Wie's oftmals so geht,
man fand sich zu blöd.
Lief jeder zum eigenen Baum.
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„Du Dichter", sprach unkend die
Kröte,
„Du feierst am Himmel die Röte,
das Leuchten der Auen,
den Liebreiz der Frauen,
warum nicht auch uns, Du Poete?"
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Es meinte die
Spinne im Netz:
„Mein Liebster, ich folg dem Gesetz.
Du hast mich begattet
und bist jetzt ermattet.
Ich glaube, ich fresse dich jetzt."
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Es krähte der
Hahn über Minden:
„Mein Leben heißt Mühen und Schinden.
Ich renne und renne
von Henne zu Henne,
kann kaum noch was Schönes dran finden."
Drauf lachten im Stalle die Hennen:
„Du tust uns so leid, daß wir flennen!
Was hast du vonnöten,
uns dauernd zu treten?
Du gibst nicht mal Ruh, wenn wir pennen!"
Müd meinte der Hahn: „Manchmal schon.
Doch meistens empfind' ich's als Fron.
Ich folge doch nur
dem Zwang der Natur,
getrieben von Pflicht und Hormon."
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